Eine britische Premiere

2023-03-31 | Corporate

„Dies war eine unserer anspruchsvollsten Installationen überhaupt“, erklärt Ana Maria Fuentes, Sales-Mitarbeiterin von Anton Paar Ltd. „Wir haben erfolgreich ein MCR 302e-Rheometer mit einer Temperaturkapazität von bis zu 1.000 °C in einer inerten Handschuhbox installiert.“

MoltexFLEX, eine Tochtergesellschaft der kanadischen Moltex Energy Limited, präsentierte 2022 das Konzept des FLEX-Reaktors – ein sogenannter Salzschmelzreaktor von der Größe eines Einfamilienhauses, der rund 40.000 Haushalte mit Strom versorgen soll. Die fortgeschrittene Nukleartechnologie soll als Ergänzung zu Wind- und Sonnenenergie dienen, äußerst flexibel und je nach Bedarf nutzbar sein. Als Brennstoff und Kühlmittel dienen dabei Fluoridsalze.

Präzise Ergebnisse mit einzigartiger Lösung
„Geschmolzenes Salz ist sehr empfindlich in Bezug auf Viskosität und Dichte, daher sind genaue Informationen über diese Parameter bei verschiedenen Temperaturen von entscheidender Bedeutung“, erläutert Phil Quayle, leitender Chemiker von MoltexFLEX. Es gibt kaum Informationen darüber, wie sich die im FLEX-Reaktor verwendeten Fluoridsalze bei hohen Temperaturen verhalten. Nur wenige Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben etwa Dichte und Viskosität untersucht, da das Salz bereits bei geringsten Mengen von Sauerstoff oder Wasser verunreinigt wird, was die Daten verfälscht. Die Installation des Rheometers in der Handschuhbox, die mit reinem Stickstoffgas gefüllt ist, löst dieses Problem und ermöglicht den Wissenschafterinnen und Wissenschaftern genaue Ergebnisse. Das Team von Anton Paar Ltd. hat das Rheometer mit Chloridsalzen bei niedrigeren Temperaturen kalibriert, nun kann MoltexFLEX hochpräzise Daten zum rheologischen Verhalten der FLEX-Salze generieren.

„Soweit uns und Anton Paar bekannt ist, hat niemand im Vereinigten Königreich ein Hochtemperatur-Rheometer in einer klimatisierten Umgebung wie dieser installiert“, so die Chemikerin Beth Mapley, die Verfahren für die Verwendung von Uranfluorid-Surrogat-Brennsalz entwickelt. „Es ist wirklich aufregend, an einer derartigen Spitzenforschung mitwirken zu können“, fügt sie hinzu.