Karriere bei Anton Paar – Alfred Freiberger im Porträt

2020-09-30 | Corporate

Alfred Freiberger ist seit September als neuer Leiter der Business Unit Characterization für Anton Paar tätig. Nach einem Maschinenbau-Studium war er schon früh nicht nur im Prozessmanagement, sondern auch im Sales-Bereich tätig. Im Interview spricht er über die Chancen und Herausforderungen, denen er bei Anton Paar begegnet. 

Was hat dich dazu bewogen, zu Anton Paar zu kommen?
Ich kenne das Unternehmen schon seit sehr langer Zeit. Ein Universitätsprofessor von mir, der auch gewissermaßen ein Mentor für mich war, war sehr gut bekannt und befreundet mit Ulrich Santner (Anm.: Ulrich Santner leitete Anton Paar von 1963 bis 2002) und hat Anton Paar damals schon regelmäßig als Best-Practice-Beispiel geschildert. Deswegen hatte ich das Unternehmen schon am Radar. Und als sich dann die Möglichkeit ergab, für Anton Paar zu arbeiten, war für mich relativ schnell klar, dass ich diese Möglichkeit auch nutzen möchte.

Erzähle uns etwas über deine schulische Laufbahn und spätere Ausbildung.
Ich habe in Wieselburg die Höhere Landwirtschaftliche Schule mit Ausrichtung Landtechnik – also quasi ähnlich einer Maschinenbau-HTL – mit Fokus auf Landmaschinen absolviert. Über diese Schiene habe ich mein Interesse für Maschinenbau entdeckt und mich dann recht schnell entschieden, Maschinenbau/Wirtschaft zu studieren.

Wie sahen dein Berufseinstieg und dein beruflicher Werdegang aus?
Im Rahmen von Praktika habe ich schon während der Schul- und Studienzeit bei einem technischen Unternehmen in Fürstenfeld gearbeitet, wo ich in weiterer Folge auch meine Diplomarbeit geschrieben habe. Dort habe ich nach dem Studium zu arbeiten begonnen – anfänglich als Produktentwickler. Später habe ich in der Entwicklungsabteilung dann auch Strukturen und Systeme mit aufgebaut. Nachdem wir festgestellt haben, dass das Prozessmanagement im Unternehmen nicht berauschend ist, habe ich einen Projektmanagement-Standard erarbeitet und diesen dann nicht nur im R&D-Bereich (Forschung & Entwicklung), sondern auch unternehmensweit und in weiterer Folge auch konzernweit ausgerollt. Ich war dann verantwortlich für das Prozessmanagement und habe mit diesem Know-how und als Leiter des Projektbüros auch mehr und mehr R&D-Managementaufgaben, wie etwa das Patentwesen oder Product Planning, übernommen. So bin ich in verschiedene R&D-Aufgaben und -Funktionen hineingewachsen.

Danach bin ich in den Sales-Bereich gewechselt. Ich habe mit Kaltakquise in Sibirien begonnen und Kältekompressoren in Nordrussland verkauft. Das hat – vielleicht durch Glück, vielleicht durch Können – sehr gut funktioniert, weshalb ich in weiterer Folge den gesamten Osteuropamarkt betreut und entwickelt habe. Ich habe dann ein Angebot als General Manager bei einer Parkettfabrik in Ungarn angenommen und dort Turnaround-Management betrieben, neue Strukturen aufgebaut und neue Prozesse in der Fertigung integriert. Dabei habe ich gerade auch im Management-Bereich sehr viel gelernt. Danach hat mich mein altes Unternehmen zurückgeholt und ich habe dort die Vertriebsleitung übernommen. Ich war noch einige Zeit im Vertrieb und bin dann wieder zurückgewechselt in den R&D-Bereich, wo ich Management-Funktionen, Vorausentwicklungsleitung und die Entwicklungsbereichsleitung über hatte.

Wie hast du den Einstieg bei Anton Paar bisher erlebt?
Sehr positiv! Ich habe gesehen, dass hier viele Dinge sehr professionell laufen und es viele Prozesse gibt, bei denen sich jemand wirklich etwas gedacht hat. Auch die Kultur hier ist eine sehr positive und konstruktiv-freundliche. Mein Resümee nach den ersten Wochen ist sehr, sehr gut.

Welche Herausforderungen kommen in der neuen Position auf dich zu?
Ganz klar ist, dass wir in allen Bereichen unsere Marktposition stärken und ausbauen wollen, um mit unseren Produkten dementsprechend attraktiv am Markt auftreten zu können. Das betrifft die QuantaTec in den USA, die TriTec in der Schweiz, das betrifft die Rheometrie, wo wir eine unglaublich gute Position haben, wo wir aber schauen müssen, dass wir nicht in den Defense-Modus kommen, sondern weiterhin einen Schritt vorne bleiben. Das betrifft die Atomic Force Microscopes, wo wir leider noch nicht so gut etabliert sind im Markt, das betrifft aber auch die Particle Characterization, die sich gerade in der Anlaufphase befindet. 

Was zeichnet Anton Paar deiner Meinung nach besonders aus?
Einerseits die Eigentümerstruktur. Es ist wirklich ein großer Vorteil, wenn man keine Sorgen haben muss, dass jetzt morgen irgendein Private-Equity-Fond kommt, der das Unternehmen filetiert, aufhübscht und in Einzelteilen verkauft, ohne an die Zukunft zu denken. Gleichzeitig zeichnet Anton Paar sicher auch die Kultur aus, die im Unternehmen herrscht und in der recht klar ist, wo man gemeinsam hin will. 

Wo siehst du Anton Paar in 10 Jahren?
Ich glaube, dass wir das Potenzial haben, weiter nachhaltig, in der Art wie bisher zu wachsen, uns in den Bereichen, in denen wir schon Weltmarktführer sind, weiter zu konsolidieren und uns in Zukunft in weiteren Bereichen als führender Full-Range-Supplier – etwa für Labore – zu etablieren. 

  

NameAlfred Freiberger
Alter41
PositionHead of the Business Unit Characterization
Ich bin bei Anton Paar seit2020
Mein Lieblings-Messgerät istRheometer
Meine geheime Leidenschaft istals gelernter Motorenbauer: Motorsport
Könnte ich eine berühmte Person näher kennenlernen, wäre dasElon Musk. Ich teile seine strategischen Einschätzungen zwar nicht vollumfänglich, finde aber, dass er ein unglaublich spannender Mensch ist. 
Meine Superkraft istAusdauer
Dieses Buch habe ich zuletzt gelesenHomo Deus von Yuval Harari
Das mache ich gerne in meiner FreizeitSport in der Natur. Vor allem Bergsport und Ausdauersport, in jeder Ausprägung – Laufen, Radfahren, Schwimmen, Bergsteigen, Schifahren.
Das motiviert mich und macht mir Spaß an meinem JobMich motivieren herausfordernde Ziele. Am meisten Spaß macht mir das Arbeiten mit dem Team und dass ich etwas bewegen kann, das einen Footprint hinterlässt.