Hinter den Kulissen: Mechanische Konstruktion & Design

„Faszinierend und herausfordernd – vom ersten Bleistiftstrich bis zum Serieninstrument.“

Gernot, Mechanikentwickler | Anton Paar GmbH

Die mechanische Auslegung unserer Instrumente spielt eine entscheidende Rolle für den wirtschaftlichen Erfolg des Serienproduktes. Die Gerätekonzeptionierung, der Entwurf von Baugruppen und Einzelteilen und die Detaillierung der Konstruktion sind elementare Vorgänge im Design von Messinstrumenten. Der Bogen spannt sich in der Mechanikentwicklung aber noch viel weiter: Unser Bereich beinhaltet die rechnerische Optimierung von Bauteilen sowie die Definition und die Durchführung von Vorversuchen. Außerdem gehören das Abklären der Machbarkeit mit der mechanischen Fertigung sowie der Produktionstechnologie zu unseren Aufgaben.

Der Zusammenbau sowie der Test von Prototypen erfordern handwerkliches Geschick und helfen, das Verständnis für mechanische Zusammenhänge sowie Funktionen zu vertiefen. Gleichzeitig wird Wissen und Erfahrung gewonnen, das für die Überleitung in die Serienproduktion nützlich und notwendig ist.

Ich habe im Jahr 2012 bei Anton Paar als Mechanikentwickler begonnen. Aufgrund meiner Vorerfahrung in der Feinmechanik und Sensorik durfte ich die Aufgabe übernehmen, ein optisches Präzisionsgerät zur Messung von Partikelgrößen und Oberflächenladung zu realisieren. In einem hoch motivierten, neu zusammengestellten Team entstand dann ein neuartiges Instrument, mit dem die Größe von Partikeln bis zu 0,3 Nanometern gemessen werden kann. Dieses ist inzwischen seit mehreren Jahren erfolgreich am Markt.

Das Faszinierende an meiner Arbeit ist neben dem freien Gestalten von komplexen Bauteilen, Baugruppen und Vorrichtungen das „Tüfteln“ an den Konstruktionen zum Erreichen der geforderten Funktionen und Alleinstellungsmerkmale im Vergleich zu den Mitbewerbern. Besonders motivierend ist die Tatsache, dass ich bei Anton Paar in allen Phasen der Produktentstehung meinen Beitrag leisten darf – eben vom ersten Bleistiftstrich bis hin zur Serienfreigabe.

Ein enorm wichtiger Faktor für das Gelingen der Gesamtaufgabe ist der fachliche Austausch mit der mechanischen Fertigung. Das Gespräch direkt an der Maschine hat schon des Öfteren die entscheidenden Ideen hervorgebracht. Das voneinander Lernen ist bei Anton Paar eine gelebte Realität. Hält man dann die selbst erdachten und entwickelten Teile in Händen, so sind das immer wieder geradezu erhebende Momente. Und es ist großartig, wenn die ersten Zusammenbauten und Funktionstests gemacht werden.

Wichtig bei der Mechanikentwicklung sind für mich Hingabe und Begeisterung für die Aufgabe. Zur Lösung bis ins letzte Detail gehört auch das sorgfältige Erstellen von Fertigungszeichnungen. Dabei gilt für mich der Grundsatz: Die saubere und korrekte Zeichnung ist die Unterschrift unter eine gelungene Konstruktion.