Karriere bei Anton Paar – Michael Gruber im Porträt

2020-05-29 | Corporate

Seit Mai ist Michael Gruber Teil von Anton Paar. Als Division Manager von Research & Development hat er nun die Leitung eines entscheidenden Bereichs im Unternehmen über. Sein Weg dorthin war ein klassischer: Pflichtschule, Matura, Berufseinstieg, Karriereleiter, Management. Vielleicht aber auch nicht ganz klassisch, wenn man bedenkt, dass er fast Tischler geworden wäre. Oder Landwirt. Im Interview erzählt der 48-Jährige von Vielfalt, Herausforderungen und Zukunftsplänen.

Michael, du bist erst seit Kurzem bei Anton Paar, doch aber von Anfang an in einer sehr verantwortungsvollen Position. Wie hat es dich denn hierher verschlagen?

Ich habe meine gesamte Berufslaufbahn im selben Unternehmen verbracht. Nach einigen Jahren war mir dann klar, dass ich auch einmal etwas anderes machen möchte. Von Bekannten habe ich den Tipp bekommen, dass eine für mich passende Stelle bei Anton Paar frei wäre und mich schließlich beworben. Und es hat einfach von Anfang an gepasst, ab dem ersten Bewerbungsgespräch. Außerdem ist Anton Paar ein österreichisches Familienunternehmen mit einer Kultur, die ich sehr schätze, und einer Technologie, die mich total fasziniert.

Wie hat denn dein Karriereweg bis hierher ausgesehen?

Nach der HTL-Matura mit dem Schwerpunkt Steuerungs- und Regelungstechnik habe ich als Software-Entwickler bei einem steirischen Betrieb angefangen und nach sieben oder acht Jahren die Projektleitung übernommen. Wieder einige Jahre später wechselte ich dann, so sag ich gerne, auf die dunkle Seite der Macht, und hab ein wenig Vertriebsluft geschnuppert und die Projektierungsabteilung aufgebaut, bevor ich 2011 in die Geschäftsleitung gekommen bin und dort die Verantwortung für den Realisierungsbereich übernommen habe. 2018 ging ich dann nach North Carolina in den USA und habe dort eine IT-Gruppe geführt, weil kurzfristig jemand abgesprungen ist. Ich war etwa ein knappes Jahr dort und habe einen Nachfolger gesucht. 

Kurz danach war mir eben klar, dass ich gerne ein neues Unternehmen kennenlernen möchte.

Klingt wie eine klassische Bilderbuch-Karriere. Hast du dir das immer so vorgestellt?

Nein, eigentlich gar nicht. Nach der Hauptschule wollte ich ursprünglich eine Lehre zum Tischler machen. Aber meine Lehrerin hat mich gedrängt, in die HTL zu gehen, weil sie meinte, die Schule wäre eher etwas für mich. Also habe ich das neunte Schuljahr an der HTL absolviert und bin dann einfach geblieben. Heute bin ich froh, dass es so gekommen ist. Wäre es anders gelaufen, hätte ich wahrscheinlich irgendwann die Landwirtschaft meiner Eltern übernommen. Das hat mich eigentlich schon gereizt, weil ich immer der Meinung war, dass ein Landwirt auch ein Unternehmer ist.

Hast du nun schon Pläne für deine neue Position?

Momentan bin ich noch damit beschäftigt, die vielen für mich neuen Technologien rund um die Messtechnik kennenzulernen. 

In Zukunft werden wir uns stark den einzelnen Produktbereichen widmen und sie sozusagen als Dienstleister in der Geräteentwicklung unterstützen. Dazu entwickeln wir Basiskomponenten im Bereich Hard- und Software und bieten entsprechende Dienstleistungen an. Auch Future Sensor Technologies wird ein zentrales Thema werden, da es einfach für die Zukunft der Firma sehr wichtig ist. Und nicht zu vergessen die Prozessoptimierung: Da bringe ich gerade im Projektmanagement sehr viel Erfahrung mit, die ich hier einfließen lassen kann.

Ein großes Ziel ist für mich, Anton Paar im Bereich der IT weiterzuentwickeln und vielleicht auch ein Stück weit in Richtung Digitalisierung zu begleiten – da sehe ich noch Potenzial.

Was ist das Beste an deinem neuen Job?

Die Vielfältigkeit! Das ist auch der größte Unterschied zu meiner Arbeit vorher, früher war das Themengebiet sehr eingeschränkt und jetzt ist es einfach sehr breit gestreut. Das habe ich mir schon vorher so vorgestellt und ich freue mich darüber. Diese Vielfältigkeit war mit ein Grund, warum ich gerne in diese Position wechseln wollte.

Was ist dein Erfolgsgeheimnis?

Mir wird oft gesagt, ich bringe eine gute Mischung aus strukturierter Vorgehensweise und Kreativität mit. Ich glaube, das gibt es nicht allzu oft und das zeichnet meine Arbeit aus und führt mich zum Erfolg.

Dieser Erfolg wiederum motiviert mich sehr stark. Ebenso, wenn ich Menschen und Organisationen weiterentwickeln kann.

Zu guter Letzt: Hast du einen Tipp für junge Menschen, die auch eine Führungsposition anstreben?

Man sollte sich immer ambitionierte – nicht unerreichbare – Ziele stecken und diese auch konsequent verfolgen. Außerdem immer fleißig arbeiten und dafür sorgen, dass es dem Unternehmen gut geht, denn dann wird sich das Unternehmen auch erkenntlich zeigen.